Chronik

 Gaswerk 1962

2022         
5.000 Euro für Ausstellung zu Spiegelmanufaktur in Neustadt
 
Ministerin Schüle besucht eines der letzten original erhaltenen Gaswerke in Europa und übergibt Lottomittel für Ausstellung
 
Kulturministerin Manja Schüle hat heute in Neustadt (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) das Technische Denkmal Gaswerk besucht und Lottomittel in Höhe von 5.000 Euro für die Überarbeitung der Ausstellung zur Spiegelmanufaktur und zum Wirken der Hugenotten an den ‘Förderverein zur Erhaltung des Gaswerkes in Neustadt (Dosse) e.V.‘ überreicht.
 
„Wer heute an Luxusgüter denkt, denkt an Paris, New York, Tokio. Im 17. und 18. Jahrhundert waren gläserne Spiegel ein begehrtes Luxusgut – und sie kamen nicht aus Paris, New York und Tokio, sondern aus Neustadt (Dosse). Spiegel aus der dortigen Spiegelmanufaktur schmücken unter anderem das Grüne Gewölbe in Dresden und das Neue Palais in Potsdam – Qualität, ‘Made in Brandenburg‘ eben. Ich freue mich sehr, dass wir den Verein dabei unterstützen können, seine Ausstellung zu dieser weitgehend vergessenen Geschichte zu aktualisieren. Mein Tipp: Neustadt mit seinem letzten original erhaltenen Gaswerk in Nord- und Mitteleuropa ist definitiv eine Reise wert – zum Beispiel am Internationalen Museumstag am 15. Mai.“
 
Das 1903 errichtete Gaswerk in Neustadt (Dosse) ist eine ehemalige Gasproduktionsstätte. Das Technische Denkmal ist eines der letzten Zeugnisse der 150-jährigen Geschichte der Gaserzeugung und zählte bis zu seiner Stilllegung im September 1980 zu den ältesten noch produzierenden Steinkohle-Entgasungsanlagen. Es erzeugte aus Steinkohle in so genannten Retortenöfen Stadtgas für die Straßenbeleuchtung und zum Heizen. Im Jahr 1999 wurde der ‘Förderverein zur Erhaltung des Gaswerkes Neustadt Dosse e.V.‘ gegründet. Der Verein widmet sich der Pflege der denkmalgeschützten Anlage, der Aufarbeitung der Geschichte des Gaswerkes und dem Betrieb des Museums, in dem es neben der Geschichte der Gasproduktion und -nutzung auch um die Geschichte der Hugenotten in Neustadt und die im 17. Jahrhundert gegründete Spiegelmanufaktur geht. Die Manufaktur gehörte zu den erfolgreichsten in Preußen.
 

 2017

Die Dachsanierung 2. Teil wurde in Angriff genommen und abgeschlossen.
 

 2008

Dies Jahr war für den Verein und die Erhaltung des Technischen Denkmals von großer Bedeutung. Die Suche nach Hilfe und Unterstützung bei der Erhaltung wurde von Rundfunk Berlin Brandenburg aufgenommen und gab dem Verein die Möglichkeit in der Sendung „96-Stunden-Aktion" auf seine Probleme hinzuweisen. Viele Helfer und auch finanzielle Unterstützung ließen die fachgerechte Sanierung des Gasometers und die Wiederherstellung der historischen Fassade des Ofenhauses gelingen. Des weiteren gelang es mit sparsamsten Mitteln den Bestand der Sammlung an Gasgeräten museumspädagogisch zu überarbeiten und eine aussagekräftige Präsentation zu gestalten. Im sanierten Kohlebunker konnte die Ausstellung „Gaswerke im Land Brandenburg - gestern und heute" im Juni eröffnet werden. Dargestellt wird, wie auch kleine Städte dem Wunsch nach den Errungenschaften der technischen Revolution vor 100 Jahren nacheiferten bis zum Bau des Zentralen Gasverbundnetzes. Des weiteren wurde nach langem Bemühen und Unterstützung der Firma Braun aus Berlin der Anfang eines Lampenparks geschaffen, der Gaslampen aus 100 Jahre Straßenbeleuchtung umfasst. Die Stirnwand der ehemaligen Verwaltungsbaracke ziert seit August ein Wandbild von Angela Wallert, dass das passende Ambiente zum Lampenpark schaffte. „Gas und Umwelt" Unter diesem Motte steht die Ausstellung, die im ehemaligen Aufbereitungsraum im September eröffnet werden konnte. Im deutschlandweit einzigen Trickfilm wird die Herstellung des Gases und sein Weg bis zum Verbraucher erklärt. Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz im Gaswerk aber auch der Umgang mit Gas im Betrieb und im Haushalt werden dargestellt. Der „Gasbaum" zeigt auf , welche Produkte aus den Nebenprodukten Teer, Benzol und Ammoniak gewonnen werden können.
 

2007

Im März beginnt eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Schaffung und Erhaltung von Ausstellungsräumen.
Am 20. Mai, dem Museumstag, wird die total überarbeitete Ausstellung "Spiegelberg-Spiegelmanufaktur" als Dauerausstellung im ehemaligen Werkstattbereich des Gaswerkes durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Museumsverbandes des Landes Brandenburg John-Ernst Ludwig eröffnet. Die MAE "Städtepartnerschaft" wird unter Anleitung des Fördervereins weitergeführt. Ein neues Projekt ist eine MAE zur Kirchengeschichte der evangelischen Gemeinde Neustadt.
Umgang mit Gas im Betrieb und im Haushalt werden dargestellt. Der „Gasbaum" zeigt auf , welche Produkte aus den Nebenprodukten Teer, Benzol und Ammoniak gewonnen werden können.
 

2006

Im Januar findet ein Austausch des konterminierten Bodens rund ums Gaswerk statt. Der Anschluss an das zentrale Abwassernetz wird realisiert. Chinesische Schüler aus Shanghai besuchen das Techchnische Denkmal. Im Rahmen einer MAE "Vernetzung der Museen Wusterhausen (Dosse) und Neustadt (Dosse) wird die Digitalisierung der Museumsbestände durchgeführt. Gemeinsam mit dem Kulturverein Wusterhausen wird der Museumstag auf Rädern begangen. Ein Nutzungs- und Marketingkonzept für das Gaswerk entsteht bei der Firma X:hibit. Unter Anleitung des Fördervereins wird die MAE "Städtepartnerschaft" auch im zweiten Jahr fortgeführt. Im Juli findet die Eröffnung der Ausstellung zum Thema Glas und Spiegel unter dem Motto "Spiegelberg - Spiegelmanufaktur" in der Robert Koch Straße statt. "Trocken-Räuchern-Konservieren" ist der Titel einer Sonderausstellung anlässlich des Tages des Offenen Denkmals, die im Ofenhaus die Geschichte der Lebensmittelhaltbarmachung darstellt. Am 18. Oktober ist das "Heimatjournal" des RBB zu Gast im Gaswerk.
 

2005

Die Eigentumsverhältnisse mit der Erdgas Mark Brandenburg GmbH werden geklärt. Im Ofenhaus wird der Putz erneuert, der Fußboden im Reinigerraum ersetzt und Pflasterarbeiten auf dem Hof durchgeführt. Zwei große Werbeträger werden aufgestellt und diverses Werbematerial erstellt.
 

2004

Der Verein beteiligt sich wiederholt am Altstadtfest mit der Teilnahme am Festumzug und der Organisation von Sonderführungen. In Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen entsteht unter Anleitung des Fördervereins Werbematerial für die EU-Erweiterung. Wasser ist das Thema des diesjährigen Museumstages, an dem sich auch wieder der Förderverein beteiligt.
 

2003

100 Jahre Gaswerk werden festlich begangen. Die erste Vorsitzende Frau Christel Behrendt, scheidet aus. Frau Gudrun Weiß ist die neue erste Vorsitzende. Nach der Winterpause wird am 16.05. der Museumstag mit einer Sonderausstellung des "Historischen Heimatvereins Kyritz" eröffnet. Der Förderverein präsentiert sich auf der BRALA. Anlässlich des ersten Altstadtfestes findet am 1. Juli im Gaswerk eine Festveranstaltung statt.
 

2002

"Neustadt - Treffen" in Neustadt (Dosse). Bei der Aktion "Vereine stellen sich vor" ist auch der Förderverein mit Sonderausstellungen und Sonderführungen dabei. In diesem Jahr geht das Gaswerk ins Internet. "Junge Künstler stellen sich vor" heißt eine Veranstaltungsreihe, in der sich im September die Malerin Marion Steer aus Potsdam vorstellt.
 

2001

Das Mauerwerk des Gaswerkes wird ausgebessert, Reinigungskästen werden in den alten Zustand versetzt und der Fußboden ersetzt. Am 23. April findet die erste Kunstausstellung im Gaswerk statt. Frau Ute König zeigt Öl- und Aquarellbilder. Im Juli sendet "Radio 1" aus Neustadt (Dosse). Das Gaswerk wird vorgestellt.
 

2000

Der Verein beginnt zu arbeiten. Mit Hilfe einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entsteht eine erste Dokumentation. Im September nimmt der Verein zum ersten Mal am Tag des Offenen Denkmals teil. Zu diesem Anlass wird das Gaswerk erstmals der Bevölkerung nach 20 Jahren wieder zugänglich gemacht. In der Verwaltungsbaracke wurde eine Dauerausstellung zum Thema Gasnutzung eröffnet.
Was macht der Verein:
Pflege der Anlage, Forschung zur Geschichte des Gaswerkes, fachliche Führungen, Sonderführungen, betreiben des Museumstraktes, Sammlung, Organisation von Ausstellungen und Veranstaltungen.
 

1999

Am 21. April setzten sich engagierte Neustädter Bürger zusammen und gründeten den Förderverein. Dessen erklärtes Ziel war die Erhaltung des Gaswerkes als Teil der Heimat- und Technikgeschichte. 1. Vorsitzende wird Frau Christel Behrendt.